- THEMA DER WOCHE
Aktien shorten
Medial war die folgende Story kaum zu übersehen: Kleinanleger zocken über die Handelsplattform „Robinhood“ riesige Hedge-Funds ab indem sie die Aktien von GameStop (ISIN: US36467W1099) „shorten“! Zeit mit ein paar Mythen und irreführenden Medienberichten aufzuräumen und das Thema „Short Selling“ zu erklären (und hoffentlich Sie, als mündige Investoren, von solch waghalsigen Spekulationen abzuhalten).
Stellen Sie sich folgendes Beispiel vor: Sie sind bei einem Freund zu Besuch und denken, dass eine seiner Münzen aus einer größeren Münzsammlung total überbewertet ist (Annahme: Aktueller Marktpreis der Münze ist EUR 100). Wie kann man von dieser Annahme profitieren? Sie borgen sich jene Münze von Ihrem Freund aus von der Sie denken, dass sie in Zukunft an Wert verlieren wird und zahlen ihm dafür Zinsen. Jetzt gehen Sie zu einem Münzhändler und verkaufen die ausgeborgte Münze zum hohen Marktpreis (i.e. EUR 100) und warten, warten, warten. Sollten Sie recht haben und die Münze verliert tatsächlich an Wert, gehen Sie nach gegebener Zeit mit Ihren EUR 100 aus dem Verkauf der ausgeborgten Münze wieder zum Münzhändler und kaufen sie um EUR 60 zurück. Danach fahren Sie zu Ihrem Freund, geben ihm die Münze samt vereinbarter Zinsen (Annahme: Zinsen in Höhe von EUR 5) zurück und alle beteiligten Personen sind glücklich. Ihr Freund hat seine Münze und Zinsen, Sie haben einen Reingewinn von EUR 35 (100 – 60 – 5 = 35) und der Münzhändler konnte durch zwei Transaktionen Umsatz für sein Geschäft generieren.
Dieses Beispiel illustriert sehr schön, wie „short selling“ funktioniert wenn Sie recht haben. Am Ende des Tages haben Sie etwas verkauft das Ihnen gar nie gehört hat (rechtlicher Besitzer war zu jedem Zeitpunkt ihr Freund). „Short Selling“ ist somit das Gegenteil vom normalen Kauf eines Wertgegenstandes oder? Nicht ganz! Einen Haken hat die Sache.
Was passiert wenn Ihre Spekulation nicht aufgeht? Beim normalen „long“ Kauf eines Wertgegenstandes oder -papieres wettet man auf steigende Preise. Im Worst-Case (z. B. wenn das Unternehmen von dem Sie Aktien besitzen pleite geht) verlieren Sie ihren Einsatz – aber auch nicht mehr! Der maximale Verlust ist demnach -100%. Das ist beim „Shorten“ nicht der Fall! Bei dieser Strategie gibt es keine „natürliche Grenze“ wie beim normalen Kauf von Wertpapieren – der Preis kann (theoretisch) unendlich steigen. Der maximale Verlust ist daher nicht bei -100% begrenzt sondern mathematisch gesehen unendlich groß!
So, genug von der Theorie. Was ist jetzt mit GameStop passiert? Kleinanleger haben sich über die Internetseite „WallStreetBets“ (ein soziales Netzwerk für „Investoren“) abgesprochen, um zielgerichtet– und vor allem gleichzeitig – eine ganz bestimmte Aktie zu kaufen: GameStop. Warum gerade diese Aktie? Jetzt kommen die Hedge-Funds in Spiel. Drei US-amerikanische Hedge-Funds haben eben diese Aktie „geshortet“, also auf sinkende Kurse gewettet. Durch den abgesprochenen Kauf von GameStop-Aktien ist das Wertpapier gestiegen (i.e. die „bösen“ Hedge-Funds verlieren Geld wenn die Aktie steigt). Höhere Kurse haben die Hedge-Funds dazu gezwungen, die „geshorteten“ Aktien zurückzukaufen um Ihre Verluste zu begrenzen (i.e. sie sind zum Münzhändler (Börse) gerannt und haben die verborgte Münze zu einem höheren Preis zurückgekauft). Dieser Vorgang hat als Brandbeschleuniger fungiert und nur zu noch höheren Kursen geführt. Im Fachjargon spricht man hierbei von einem „Short Squeeze“ – oder ganz einfach auf Deutsch: Durch aggressives Kaufen eines Wertpapieres „zwingt“ man die Gegenpartei, welche auf fallende Kurse gewettet hatte,, zum Zurückkaufen. Und alles nur weil bei -100% nicht Schluss ist!
- ZAHL DER WOCHE
Die Zahl der Woche ist: EUR 7.040! Seit dem 24. September 2016 kann ich stolz behaupten rauchfrei zu sein. Bei einem – von mir durchschnittlich angenommenen – Preis pro Zigarettenpackung von EUR 4,40 ergibt das in knapp 4,5 Jahren über EUR 7.000 (startete damals eine Excel)! Bei diesem Betrag sind neben den gesundheitlichen Aspekten noch einige weitere Dinge unberücksichtigt: (1) Die Zeit welche ich mit anderen Dingen nutzen konnte, (2) Inflation, (3) die Möglichkeit von Sparplänen durch das freiwerdende „Zigaretten-Geld“.
Dazu ein kleines Rechenbeispiel: Wir nehmen an, dass der Zigarettenpreis unverändert bei EUR 4,40 bleibt. In 30 Tagen „verblies“ ich also 132 EUR. Bei einem angenommenen durchschnittlichen p.a. Zinssatz von 4% habe ich bei einer gleichbleibenden Investition von EUR 132,- mtl. nach 4,5 Jahren EUR 7795,- (investiert habe ich EUR 7128,-)
Sollten Sie Berechnungen dahingehend interessieren, schreiben Sie uns gerne an.
- BILD DER WOCHE
Kurz vor dem ersten Lockdown im März 2020 packte auch mich – medial verursacht – ein wenig die Panik. So wurde ein „eiserner Vorrat“ innerhalb von 30 Minuten, wie dies auch anderen Chaoten taten, angelegt. Jetzt, ungefähr ein Jahr später, wird sukzessive der Vorrat abgearbeitet. Thunfisch, Tomatensauce, Bohnen (alles in Metalldosen) sind schon gewöhnungsbedürftig.
Das absolute „Highlight“ sind allerdings die Leberknödeldosen, welche ein Ablaufdatum von 2029 zeigen! Da sich die Dosenanzahl nur quälend langsam verringert, habe ich mich entschlossen diese auch nur bei ausdrücklichem Wunsch Ihrerseits weiterzugeben. Für mögliche Nebenwirkungen empfehle ich allerdings den Beipackzettel zu lesen … ☺
Man ist fast versucht „Unilever“ aus dem Depot zu verkaufen, da die Knorr-Suppen alles andere als gut schmecken.
- WERTPAPIERE IM FOKUS
- ADOBE INC
Adobe Inc. (ISIN: US00724F1012) ist ein Softwareunternehmen. Es ist in drei Segmenten tätig: Digital Media, Digital Experience und Publishing. Das Segment Digital Media bietet Tools und Lösungen, die es Privatpersonen, kleinen und mittleren Unternehmen und Konzernen ermöglichen, ihre digitalen Inhalte zu erstellen, zu veröffentlichen, zu bewerben und zu monetarisieren. Das Segment Digital Experience bietet Lösungen und Dienstleistungen für die Erstellung, Verwaltung, Ausführung, Messung und Optimierung von digitaler Werbung und Marketing. Das Segment Publishing adressiert die vielfältigen Bedürfnisse des Verlagswesens bis hin zum Druckgeschäft.
Dem Normalverbraucher ist Adobe jedoch unter einer ganz alltäglichen Funktion bekannt – PDFs öffnen und bearbeiten. Dies spiegelt auch das Geschäftsmodel dieses Unternehmens perfekt wieder: Die meisten von uns wissen gar nicht, dass sie Adobe Produkte am PC, Laptop oder Handy installiert haben bzw. wie oft sie diese überhaupt nutzen. Eine perfekte Marktdurchdringung!
Mittlerweile wissen Sie bestimmt, dass ich Freund hoher Margen bin – ganz gleich welche. Wenn nach Abzug sämtlicher Kosten des normalen Geschäftsbetriebes noch immer 1/3 des Umsatzes übrig bleibt, kann das kein schlechtes Zeichen sein – wie man sieht, gibt uns der Kurs mehr als recht.
- MEDISTIM ASA
Medistim ASA (ISIN: NO0010159684) ist ein in Norwegen ansässiges Unternehmen, das sich mit der Bereitstellung von medizinischer Ausrüstung und Technologie beschäftigt. Es entwickelt, produziert und vertreibt medizinische Geräte hauptsächlich für die Herz- und Gefäßchirurgie. Die Aktivitäten der Gesellschaft gliedern sich in vier Geschäftsbereiche: Vermietung von Geräten in der Herzchirurgie, Verkauf von Investitions- und Verbrauchsgütern in der Herzchirurgie, Verkauf von elektronischen Stethoskopen sowie Vertrieb und Verkauf von Produkten Dritter.
Das Segment der Medizintechnik ist im Allgemeinen bekannt für ihre Höhenflüge und Abstürze. Medistim ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man es richtig macht. Über die letzten fünf Jahre ist es dem Unternehmen gelungen im Durschnitt Umsatz um über 11% p.a. und Gewinn um über 17% p.a. zu steigern! Im Vergleich wirkt der STOXX 50 – ein Index, welcher die 50 größten Unternehmen in Europa zusammenfasst – wie eine horizontale Linie. SCHNELL vs. LANGSAM ist wichtiger als GROSS vs. KLEIN.
Der Graph lässt auch erkennen: An Börsen wird die Zukunft, nicht die Gegenwart gehandelt! Sind solche Erfolgsgeschichten nachhaltig? Das wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist aber Innovation ein geeigneter Indikator für positive Kursverläufe.
- AKTUELLE MATHON-PORTFOLIEN
WAS IST ZU TUN?
— Der aktuelle Anstieg der Börsen wird nicht ewig weitergehen. Ihre Cashquote sollte 50% bis 70% betragen. Reduzieren Sie Ihre risikoreichen Anlagen. Welche Parameter die Cashquote steuern bzw. beeinflussen erfragen Sie bei uns. Info: Beträge auf den Verrechnungskonten, welche EUR 100.000 übersteigen, unterliegen nicht der Einlagensicherung. Dividenden erhöhen den Cashanteil kontinuierlich.
— Globale Plattformen wie Apple, Alphabet oder auch Alibaba mit all Ihren Möglichkeiten werden immer wichtiger und werden weiter wachsen.
— Die limitierte Kauforder von ShopApotheke wird auf EUR 156,-/Aktie angehoben; gültig bis Mitte März 21. Wir warten.
— Limitierter Ankauf des israelischen Titel “InMode” via NASDAQ laut Liste.
— Für weitere depotspezifische Limits können Sie uns gerne kontaktieren.
— Sollte sich unsere Prognose bzgl. Markteintrübung bewahrheiten, ist der Anteil des risikoreichen Aktienanteils immer noch Schwankungen ausgesetzt. Die Märkte dürften auch in den nächsten Wochen und Monaten volatil bleiben.
— Cash zu halten um interessante Kaufgelegenheiten nutzen zu können ist das Gebot. Immer wieder kommt es zu kurzfristigen Marktverwerfungen welche durch gezielte Investitionen genutzt werden sollen. Aufgrund der „Trägheit“ unseres Berichts-Zyklus, ist man in der Übermittlung solcher Titel meistens „nur hinterher“. Welche Strategien wir verfolgen, erfragen Sie bei uns.
— Bestehende, vermögensverwaltende Investmentfonds oder auch ETFs in monatlichen Intervallen zu besparen können dem „Langfristcharakter“ gerecht werden und sollten daher gut durch die Corona-Krise und deren Nachwirkungen kommen.
— Auch Beschreibungen zu Strategien für Gewinnoptimierungen bzw. Risikobegrenzungen pro Position würden den eher kurzgehaltenen, informativen Report zu sehr „aufblähen“. Daher werden diese nicht näher beschrieben. Details dazu auf Anfrage.
— Langfristige Sparpläne – auch in ETFs – welche in Wasser, Infrastruktur, Pharma, Blockchain-Technologien, Smart Cities, usw. investieren, können in diesen volatlilen Märkten der Inflation entgegenwirken. Sprechen Sie uns bei Interesse an.
— Für die Aktionäre der aktuellen Mathon-Portfolien arbeiten über den Globus verteilt mehr als 3,5 Mio. Menschen. Diese tragen auch dazu bei, dass wir 49 Ausschüttungen p.a. in Form eines passiven Einkommens erhalten. Danke dafür!
RECHTLICHE INFORMATIONEN – BITTE LESEN
Diese Publikation stellt weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanzanalyse dar. Es handelt sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Genauigkeit übernommen werden. Die Publikation wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Informationen sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder als Aufforderung, ein solches Angebot zu stellen, zu verstehen. Diese Publikation dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine individuelle, auf die persönlichen Verhältnisse der Anlegerin bzw. des Anlegers (z. B. Risikobereitschaft, Kenntnisse und Erfahrungen, Anlageziele und finanziellen Verhältnisse) abgestimmte Beratung. Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Es ist zu bedenken, dass Wert und Rendite einer Anlage steigen und fallen können und dass jede Anlage mit Risiko verbunden ist. Die vorstehenden Inhalte enthalten kurzfristige Markteinschätzungen. Die Wertangaben und sonstigen Informationen haben wir aus Quellen bezogen, die wir für zuverlässig erachten. Unsere Informationen und Einschätzungen können sich ändern, ohne dass wir dies bekannt geben.