Welche Strategie verfolgen Sie in Ihrem Depot? Kennen Sie die versteckten Risiken? Wie hoch sind die Kosten? Haben Sie ein großes Depotvolumen und nutzen lediglich Bankprodukte und Fonds? Zu diesem Thema habe ich nachfolgenden Beitrag verfasst.
Können Sie mit Transparenz umgehen?
Diese Falle wird oft übersehen
Menschen neigen zu seltsamen und irrationalen Verhaltensweisen. Man möchte Transparenz. Kann damit aber nicht umgehen. Man will seine tatsächlichen Kosten offengelegt bekommen. Ärgert sich dann aber darüber. Wie vermeidet man diesen Ärger? Da ist doch ein schön komplexes Finanzprodukt – mit wunderbar versteckten Provisionen – die ideale Lösung. Da sieht man seine Kosten wenigstens nicht und muss sich auch nicht darüber ärgern. Oder? Vermeiden Sie Interessenskonflikte!
Zwei Bedingungen sollen erfüllt sein
Anleger stellen vor allem zwei Bedingungen an ihr Portfolio: Sicherheit und Transparenz. Sicherheit wird dabei durch Werthaltigkeit und „Schutz“ vor crashartigem Kursverfall definiert. Die Transparenz soll sicherstellen, dass das Portfolio den eigenen Anlagezielen genügt, sämtliche Kosten offengelegt sind und die exakte Zusammensetzung stets ersichtlich ist. Soviel zur reinen Theorie – wie verhalten sich Anleger in der Realität?
Ist Ihr Portfolio wirklich sicher?
Der traditionelle Begriff von Sicherheit: Sparbuch, Festgeld, Anleihen. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld werfen Sparbücher und Festgelder keine Erträge mehr ab.
Die deutsche Umlaufrendite (Summe aller gehandelten im Umlauf befindlichen Anleihen) zeigt, dass 0,20% p.a. gezahlt werden. Dies ist in Österreich nicht anders.
Somit ist der reale Wertverlust das Einzige, was sicher ist. Wer Wertschwankungen vermeiden will, muss in diesen Zeiten einen teuren Preis bezahlen. Aktuell gilt: Wird der Emittent als „sicher“ angesehen, entfällt diese Prämie fast komplett. Nullzinsen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist meiner Meinung nach äußerst schlecht.
Es ist längst an der Zeit, den Begriff von Sicherheit anders zu definieren. Wer den langfristigen realen Wertzuwachs als Sicherheit für die persönliche Vermögenssituation definiert – was in hohem Maße Sinn macht – der sollte seine Aktienquote im Portfolio überprüfen. Bei gegebenem Anlagehorizont (WICHTIG!) sind Aktien ein unersetzlicher Baustein zum langfristigen Anlageerfolg. Sicherheit durch Wertzuwachs!
Ist Ihr Portfolio wirklich transparent?
Kennen Sie Ihre Gebühren? Haben Sie gemanagte Fonds, Anleihen und Zertifikate im Depot? Dann bedenken Sie, dass eine ganze Reihe von Personen und Gesellschaften in Ihrem Depot „mitverdient“. Das Fondsmanagement, die Emittenten der Zertifikate, die Depotbanken, Verwahrstellen und auch ich. Niemand arbeitet unentgeltlich für Sie! Einmalige Ausgabeaufschläge, danach keine laufenden Kosten mehr? Eine Illusion, der immer noch viele Anleger unterliegen. Viele Produktanbieter wie Banken und Versicherungen sind Meister im „tricksen, tarnen und täuschen“. Ihre effektiven Gebühren werden einfallsreich versteckt. Sie kenn ja meine Frage: „Was verdient Ihr Geld?“ Und zwar nach Kosten!
Welche laufenden Kosten stecken in Ihrem Portfolio, auf Fondsebene, Bank- und Beraterebene? Warum will Ihre Hausbank, dass Sie lieber Fonds als Aktien oder Anleihen direkt in Ihrem Portfolio haben? Die lf. Kosten sind leider zu wenig transparent. Wie hoch ist Ihre Gesamtkostenquote und wer verdient wie viel daran?
Die Gebühren-Illusion ist immer noch da „Was ich nicht sehe, bezahle ich nicht.“
Gemäß diesem Prinzip wird das eigene Portfolio oftmals über diverse Fonds- und Beratungskonstrukte zusammengestellt, die nicht selten den eigenen Prinzipien und Überzeugungen widersprechen. Anleger können letztendlich auch gar nicht mit der Transparenz umgehen, die sich eigentlich alle für das eigene Portfolio wünschen.
Eine paradoxe Situation: Anleger wollen keine Produktverkäufer; die intransparenten Produkte kaufen Sie trotzdem! Die Banken empfehlen und verkaufen zudem fast immer überwiegend ihre hauseigenen Produkte. Das nennt man dann „Investment-Banking“. Wichtig ist jedoch vor allem, dass Ihr Portfolio zu Ihren Anlagezielen passt. Anlagehorizont, Renditeerwartung, Entnahme-oder Sparplänepläne, Volatilität? Ohne Transparenz ist die Kontrolle, ob das aktuelle Portfolio Ihren Ansprüchen genügt, nicht möglich.
Haben Sie ein großes Wertpapierdepot?
Noch immer ist ein individuell zusammengestelltes Kunden-Portfolio in Österreich selten und eher die Ausnahme. „Retail-Banking“ ist auch bei großen Depotvolumina weit verbreitet. Selbst deutlich sechs- und siebenstellige Beträge werden oft lediglich in Bankprodukten und Fonds angelegt. Eine differenzierte und auf Sie zugeschnittene Strategie ist damit kaum möglich. Kosteneffizient und transparent ist das schon gar nicht! Die Frage bleibt: Warum geben sich viele Anleger mit diesen Retail-Angeboten – trotz einem hohen Depotvolumen – zufrieden? Warum nutzen Sie keinen institutionellen Service? Ist das Tradition, Unerfahrenheit, Bequemlichkeit……
Sicherheit und Transparenz: Zwei wichtige Faktoren in Ihrem Portfolio, die sorgfältig überprüft werden sollten. Überdenken Sie Ihr Verständnis von Sicherheit!
Bei Fragen dahingehend sprechen sie mich bitte an.
Ich wünsche Ihnen allzeit gute Investments und einen schönen Sonntag.
Salcher Franz, CFP
Wichtige Mitteilung – Disclaimer Dies ist eine Informationsmitteilung. Sie wurde von Franz Salcher -Finanzplanung erstellt und ist weder als Kaufempfehlung noch als Anlageanalyse oder als Kaufangebot zu verstehen. Die darin beschriebenen Ausführungen stellen lediglich allgemeine Informationen dar. Sie sind keinesfalls eine konkrete Beratung oder Empfehlung, insbesondere auch in steuerlicher Hinsicht. Jede Kapitalanlage ist mit einem oder mehreren Risiken verbunden. Wert und Rendite von Wertpapierveranlagungen können steigen oder fallen. In der Vergangenheit gezahlte Dividenden, erwirtschaftete Renditen bzw. erzielte Performanceergebnisse lassen keine verbindlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung einer Kapitalanlage zu. Trotz sorgfältiger Prüfung aller genannten Informationen und Daten ist Zweck dieser Informationsmitteilung, nur einen kurzen und ersten Eindruck zu vermitteln. Es ist kein Angebot im rechtlichen Sinne. Die Informationsmitteilung wurde sorgfältig recherchiert (Quellen: Homepages der Unternehmen), doch kann die verkürzte Darstellung zu missverständlichen oder unvollständigen Eindrücken führen.